Tierarztpraxis Holt
Dr. Kathagen, Dr. Riecken, Dr. Sixt
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41069 Mönchengladbach

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Giardien

Giardien sind einzellige Parasiten, die sich bei einer Infektion in der Dünndarmschleimhaut jeder Spezies, vor allem aber bei Hunden und Katzen, ansiedeln. Dort können sie zu flächigen entzündlichen Veränderungen des Dünndarms und somit zu massiven Verdauungsstörungenführen.
Eine Infektion äußert sich in wiederkehrenden Durchfällen, die häufig schleimig oder sogar blutig sind. Vor allem Welpen und immungeschwächte Tiere zeigen zusätzlich oftmals Erbechen, Gewichtsverlust und eine allgemeine Schwäche.

Die Ansteckung mit Giardien erfolgt über die Aufnahme der Giardien-Zysten aus der Umwelt. Diese siedeln sich dann im Dünndarm des Tieres an, vermehren sich dort und bilden neue Zysten, die mit dem Kot des infizierten Tieres ausgeschieden werden. In feuchter Umgebungkönnen diese Zysten bis zu 3 Monate infektiös bleiben.
Ob Ihr Tier sich mit Giardien infiziert hat, können wir ganz einfach mittels einer Sammelkotprobe von mindestens 3 Tagen direkt bei uns in der Praxis feststellen.
Wird eine Giardieninfektion diagnostiziert, wird Ihr Tier mit einem entsprechenden Medikamentüber mehrere Tage behandelt. Je nach Schwere und Dauer der Erkrankung, sollten zusätzlich die Darmschleimhaut unterstützende Ergänzungsfuttermittel zugefüttert werden.
Etwa eine Woche nach der medikamentösen Therapie sollte über eine erneute Sammelkotprobe der Erfolg der Behandlung überprüft werden. Sollte die Giardieninfektion noch nicht überstanden sein, muss die Therapie wiederholt werden. 
Meistens liegt dem eher eine Reinfektion durch die Umwelt zugrunde als ein nicht Anschlagen der Medikamente.

Eine Giardieninfektion erfolgreich zu bekämpfen, ist durch die enorme Wiederstandsfähigkeit der Zysten und das damit verbundene hohe Reinfektionsrisiko sehr arbeitsaufwendig. Zusätzlich zu der medikamentösen Therapie des Tieres sind einige wichtige Hygienemaßnahmen einzuhalten:
• Der Kot Ihres Tieres sollte unmittelbar nach dem Kotabsatz in einer geschlossenen Plastiktüte über den Hausmüll entsorgt werden.
• Alle Oberflächen, die mit dem Kot Ihres Tieres in Berührung gekommen sein könnten, sollten gründlich mit heißem Wasser (mindestens 60 °C) oder einem Dampfreiniger gereinigt werden und hinterher gut abgetrocknet werden.
• Sämtliche Futter- und Wassernäpfe, Spielzeuge und Katzentoiletten sollten täglich mit kochendem Wasser abgespült und gründlich abgetrocknet werden.
• Idealerweise desinfiziren Sie alle Oberflächen und Gegenstände mit einem geeigneten Desinfektionsmittel (z.B. chlorhaltige Desinfektionsmittel).
• Alle waschbaren Textilien, die Ihrem Tier zur Verfügung stehen, sollten bei mindestens 65°C gewaschen werden. Nicht waschbare sollten über den Hausmüll entsorgt werden.
• Kratzbäume sollten so gut wie möglich abgesaugt und gereinigt werden.
• Waschen Sie Ihr Tier gründlich, vor allem im Analbereich, mit einem chlorhexidinhaltigem Shampoo und entfernen Sie vor allem eventuell im Fell anhaftende Kotreste.
Halten Sie diese Hygienemaßnahmen ein, verhindern Sie so eine Ansteckung anderer Tiereund auch eine Reinfektion Ihres eigenen Tieres.