Kastration des weiblichen Kaninchens
Kategorie: Kaninchen

Abgesehen von Freigänger-Katzen ist die Abwägung, ob ein Tier kastriert werden sollte, inzwischen sehr viel differenzierter als noch vor einigen Jahren. Und das ist auch gut so, denn ohne vernünftigen Grund sollte natürlich kein gesundes Organ entfernt werden. Eine unkontrollierte Vermehrung von Tieren in Gruppenhaltung zu verhindern kann so ein vernünftiger Grund sein. Die Rammler jung zu kastrieren und somit eine Isolierung von der Gruppe zu verhindern, ist also sinnvoll. Aber warum nun eine Kastration der Häsinnen?
Häsinnen leiden um ein vielfaches häufiger unter Veränderungen der Gebärmutter als andere Tiere. Oft kommt es schon bei jungen Tieren durch hormonellen Stress zu Verhaltensauffälligkeiten. Sie fallen durch ihr „zickiges“ Verhalten auf, jagen andere Kaninchen, knurren, attackieren teilweise ihre Besitzer oder markieren mit Urin. Auch Scheinträchtigkeiten mit Nestbau, Fellrupfen etc. treten vermehrt auf. Werden solche Tiere beim Tierarzt vorgestellt, wird oft eine Verdickung und Rötung der Vulva festgestellt und teilweise lässt sich die Gebärmutter durch die Bauchdecke ertasten. Zu diesem Zeitpunkt handelt es sich meistens (noch) um eine reine Verdickung der Gebärmutter mit vermehrter Sekretbildung. Aber je älter die Tiere werden, desto häufiger entstehen ernsthafte Probleme: die Gebärmutter füllt sich mit Flüssigkeit (selten auch Blut), entzündet sich oder es bilden sich Tumore.